Sinnlichkeit statt Bildschirme: Lernen mit allen Sinnen
Wir alle kennen unsere fünf Sinnesorgane, wir haben sie in der Schule gelernt. Doch nicht erst dort: Schon im Mutterleib haben wir das Hören gelernt und können uns sogar mit dem Erblicken der Welt an bestimmte Melodien erinnern. Von Geburt an verarbeitet das Gehirn sinnliche Eindrücke und steht immer in Wechselwirkung mit der Welt. Studien haben ergeben, dass Kinder die Dinge greifen müssen, um sie zu verstehen. Erst durch die Berührung, die Druckempfindung und die Beschaffenheit eines Gegenstandes erhält das Gehirn umfängliche Erkenntnisse über Form, Aussehen, Größe und Bewegungsart. Das Schärfen der Sinne wird also erst durch das haptische und interaktive Erleben der Welt erst möglich.
Im Gegensatz dazu bieten Spiele oder gar Wissens-Apps auf Bildschirmen wie z.B. auf Tablets nur passive Unterhaltung und regen nicht zur aktiven Auseinandersetzung mit der Umwelt an. Studien haben herausgefunden, dass der übermäßige Gebrauch von digitalen Medien (mehr als 30 Minuten am Tag im Alter zwischen drei und sechs Jahren) zu einer Verzögerung der Sprach- und Bewegungsentwicklung führen kann. Zudem fehlt es Kindern dadurch eher an sozialer Interaktion und sie lernen nur eingeschränkt empathische Verhaltensweisen im Sozialgefüge. Schlafstörungen können auch eine Folge übermäßigen Konsums sein, insbesondere in den Abendstunden da die blauen Lichtanteile des Bildschirms den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinanderbringen können. Die Liste der Risiken und Nebenwirkungen ist also lang.